Unternehmensbesuch bei SOLARWATT

Ich war auf Unternehmensbesuch bei SOLARWATT Germany in Dresden.

Die Solarindustrie ist ein grundlegender Baustein der Energiewende. Die heimische Produktion von Solarmodulen ist ein Schatz, den es politisch mit aller Kraft zu schützen und zu bewahren gilt.

Das Unternehmen Solarwatt produziert nach höchsten sozialen und ökologischen Standards – ein Vorzeigeunternehmen aus Überzeugung. Das müssen wir doch mit allen Kräften halten – das sind die Unternehmen, wo Zukunft längst Gegenwart ist.

Es darf nicht sein, dass chinesische PV-Module zu Schleuderpreisen massenhaft den europäischen Markt überschwemmen und den Absatz von Modulen ‚made in Germany‘ verhindern.

Ich sag‘s so deutlich: die deutsche und sächsische Solarindustrie steht ein zweites Mal vor dem Aus, wenn nicht schnell was passiert. Es ist kritisch.

Der Konkurrenzdruck aus China und der Inflation Reduction Act der USA setzen diese Industrie seit einem Jahr massiv unter Druck. Die deutsche Politik kann darauf reagieren.

Es gibt Möglichkeiten und konkrete Vorschläge:

  • die Integration von Resilienzboni (<1 MW) und -auktionen (>1 MW) im Erneuerbare-Energien-Gesetz im Rahmen des Solarpakt I – die Höhe der Boni steigt mit zunehmender Wertschöpfung in DE und EU
  • eine Überarbeitung des deutschen Lieferkettengesetzes und vorgelagerte Maßnahmen zur geplanten EU-Verordnung für ein Verbot von Produkten aus Zwangsarbeit (weil das noch ‘ne Weile braucht bis zur Verabschiedung)
  • deutsche Beteiligung am Wiederaufbau der Ukraine durch Versorgung mit Solarmodulen aus deutschen und europäischen Lagerbeständen
  • die Prüfung der Möglichkeit, Module ‚made in Germany‘ in deutschen Förderprogrammen mit signifikantem Fördervorteil zu versehen

Geschäftsführer Herr Neuhaus und Herr Freudenberg (Leiter polit. Angelegenheiten) haben mir eindrucksvoll vermittelt, mit welch‘ großer Leidenschaft sie seit 30 Jahren am Standort aktiv für die Energiewende arbeiten. Wenn man dort war, versteht man, wie Sektorenkopplung im Alltag funktioniert. Das war sehr bereichernd für mich.

Der Blick in die Produktion war sehr spannend – Mensch und Roboter arbeiten hier Hand in Hand.

Die Energiewende ist nicht gescheitert. Unternehmen wie Solarwatt tragen sie mit ihrer Arbeit. Jetzt ist Politik dran, um die Solarindustrie kein zweites Mal in Deutschland sterben zu lassen.