Abbau der Frauenklinik in Ebersbach: Ein herber Verlust für die Oberlausitz und ihre Menschen

Die Schließung der Frauenklinik in Ebersbach ist ein schwerer Schlag für die Gesundheitsversorgung und die Lebensqualität in der Oberlausitz. Dazu erklärt Franziska Schubert, Oberlausitzer Abgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag:

„Die Schließung der Frauenklinik in Ebersbach ist ein herber Verlust für die Region Oberlausitz, den Landkreis Görlitz und die Menschen, die hier leben und arbeiten. Mit diesem Rückbau werden nicht nur wohnortnahe Geburten unmöglich gemacht, sondern auch zentrale Strukturen der Gesundheitsversorgung abgebaut, die insbesondere Frauen und junge Familien dringend benötigen

Wir kämpfen in der Oberlausitz um jede einzelne Fachkraft und junge Familie, die bleiben oder hierher ziehen möchte. Mit der Schließung wird nicht nur eine zentrale Struktur der Gesundheitsversorgung abgebaut und wohnortnahe und selbstbestimmte Geburt unmöglich gemacht, sondern auch das Signal gesendet, dass die Lebensqualität in ländlichen Kommunen weniger wertgeschätzt wird als der wirtschaftliche Optimierungszwang.

„Dass neben der Geburtsstation auch das Brustzentrum Ostsachsen geschlossen wird, halte ich ebenfalls für falsch. Brustkrebs-Patientinnen aus der Region benötigen klare Perspektiven und eine gesicherte, qualitativ hochwertige Versorgung – sowohl ambulant als auch stationär. Die Verlagerung von Operationen nach Zittau mag funktional begründet werden, doch gerade für Frauen aus weiter entfernten Gebieten wie Löbau oder dem Oberland bedeutet dies einen erheblichen Mehraufwand und längere Wege.

Das Brustzentrum ist eine wichtige Einrichtung für betroffene Frauen – medizinisch und emotional. Hier darf es keine schleichende Schwächung oder gar einen weiteren Rückbau der Versorgung geben. Wir können es uns nicht leisten, lediglich die ambulanten Angebote in Ebersbach zu erhalten. Die hohe Behandlungsqualität für alle Patientinnen muss langfristig gewährleistet werden.Frauenbelange haben politisch kaum eine Lobby in der Region – solche Entscheidungen zu treffen, obwohl hier sowieso schon die Frauen fehlen und immer noch wegziehen, ist ein Schritt in die falsche Richtung.“

„Der Erhalt von Geburtsstationen und spezialisierten Zentren wie dem Brustzentrum ist kein verhandelbarer Luxus, sondern eine notwendige Investition in die Zukunft unserer Region. Ich sehe hier die Landkreisverwaltung und auch die sächsische Gesundheitsministerin in der Pflicht, Lösungen vorzulegen, wie die grundlegende Gesundheitsversorgung von Frauen – zu der sowohl Geburtsstation als auch Brustzentrum gehören – gewährleistet werden kann. Es reicht nicht aus, in politischen Reden den ländlichen Raum stärken zu wollen, wenn gleichzeitig essenzielle Strukturen wegfallen.

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.