Ökolandbau und BioRegio

Heute gab es Besuch aus Berlin: Gemeinsam mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und unserem sächsischen Landwirtschaftsminister Wolfram Günther besuchte ich die Großdrebnitzer Agrarbetriebsgesellschaft mbH.

Ein langer und spannender Besuch, denn hier wird gezeigt, dass Biolandwirtschaft mit Pflanzenbau und Tierhaltung auch in größeren Betrieben funktioniert. 

Ein Thema war das Fehlen von bio-zertifizierten Molkereien und Schlachthöfen in Sachsen, wo größere Mengen verarbeitet werden können. Das bedeutet für die Öko-Betriebe vor allem lange Wege und Produktionsketten und Einbußen bei den regionalen Wertschöpfungsketten.

Die gute Nachricht: Ökologische Landwirtschaft zu betreiben, wird immer beliebter! Der Anteil der Ökobetriebe in der Landwirtschaft liegt in Sachsen inzwischen bei knapp 15 Prozent. Auch die ökologisch bewirtschaftete Fläche verdoppelte sich seit 2015 auf knapp zehn Prozent.

Diesen Trend aufrechtzuerhalten und die Landwirtschaft in Sachsen regionaler, ökologischer und bio zu gestalten, ist ein wichtiges Anliegen unserer Fraktion und des Landwirtschaftsministeriums. Wir setzen uns für mehr Regionalität bei der Lebensmittelherstellung und für einen ökologischen Anbau ein – denn das ist gut für Umwelt, Klima, Tier und Mensch:

Neben der Sicherung und dem Ausbau regionaler Arbeitsplätze hat Ökolandbau eine ganze Reihe positiver Auswirkungen auf die Umwelt im Vergleich zur herkömmlichen Landwirtschaft: Durch die Vermeidung von Pestizideinsatz werden der Boden und die dort lebenden Tiere und Pflanzen geschont (Artenvielfalt), die Felder durch ihre bodenbiologischen Funktionen hochwassersicher gemacht und unsere #Gewässer nicht unnötig mit Chemie belastet. 

Auch die CO2-Emissionen sind in der biologischen Landwirtschaft um ein Vielfaches geringer, was ebenfalls auf den fehlenden Einsatz der Pestizide zurückzuführen ist – gut für’s Klima ist Bio also auch.  Mehr Infos dazu, welche Vorteile Ökolandbau gegenüber der konventionellen Landwirtschaft hat, findet ihr hier: https://gruenlink.de/2p5e

In Sachsen wurden durch das grün geführte Landwirtschaftsministerium bereits einige Projekte angeschoben, die den Ökolandbau voranbringen:

🌻 Organisiert vom Sächsischen Landwirtschaftsministerium finden auch in diesem Jahr die Bio-Erlebnistage statt. Am Samstag ging es los, und zu erleben gibt es Einiges: Hofführungen, Verkostungen, Workshops, Kutschfahrten – dieses Jahr ist sogar Probe-Melken auf dem Lindenhof bei Markersdorf dabei. Durch die Veranstaltungen wird euch Biolandwirtschaft nähergebracht und gezeigt, wie vielfältig und spannend sie sein kann!
Bis 8. Oktober können die Angebote noch genutzt werden. Alle Infos gibt es hier: https://gruenlink.de/2p5f

🌻 Im Dezember 2021 gingen die ersten beiden Bio-Modellregionen Sachsens an den Start. Ganz vorn mit dabei: Unsere Lausitz! In den Modellregionen sollen Projekte entwickelt werden, die auf die steigende Nachfrage von Bio-Lebensmitteln in Sachsen reagieren. 
In der Lausitz haben wir es mit schwierigen Böden und strukturschwachen Gebieten zu tun – dem soll durch neue Ansätze wie den Anbau von Sonderkulturen und die Stärkung regionaler Netzwerke unter den Produzentinnen und Produzenten entgegengewirkt werden.
Verknüpft ist die Modellregion Lausitz mit der Modellregion Dresden-Lausitz, denn auch in der Stadt ist das Interesse an Bio-Lebensmitteln groß. Damit die nicht durch halb Deutschland transportiert werden müssen, kommen sie auch direkt aus den Oberlausitz-Landkreisen Görlitz und Bautzen. 
Noch mehr zur Bio-Modellregion Lausitz gibt es hier: https://gruenlink.de/2p5g

🌻 Sich einen Überblick über die vielfältigen Angebote einer Region zu verschaffen, ist bei der Menge inzwischen gar nicht so leicht. Deswegen wurde vom Landwirtschaftsministerium das Regionalportal ins Leben gerufen: https://gruenlink.de/2p5h
Über eine einfache Suche findet ihr Anbieter in eurer Region, von der Bäckerei bis hin zur Kaffeerösterei (und ich hab nachgeschaut – die gibt’s auch in Görlitz!). Über diese Direktvermarktung, wie sie z.B. auch eine SoLaWi anbietet, wird verhindert, dass Lebensmittel für die Tonne produziert werden. So hilft Regionalität auch bei der Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung.

Und übrigens: nächste Woche ist wieder RegioWoche in Sachsen! 7 Tage lang nur essen, was hier wächst – das ist eine spannende Challenge, bei der ihr gleichzeitig die vielen verschiedenen Angebote vor Ort kennenlernen könnt. Alle Infos gibt es hier: https://gruenlink.de/2p5i